Senior* innen unterm Regenbogen

13. Dezember 2018

An Herrn
Oberbürgermeister Thomas Geisel

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Ratsfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP bitten Sie, folgenden Haushaltsantrag auf die Tagesordnung der Ratssitzung am 13.12.2018 zu setzen und zur Abstimmung zu bringen:

  1. Für die Jahre 2019-2021 werden dem AWO Kreisverband Düsseldorf, der Frauenberatungsstelle Düsseldorf und der Aidshilfe Düsseldorf jeweils 40.000,- Euro pro Jahr (zzgl. jährlich 2 % Steigerung) für je eine halbe Personalstelle zur Verfügung gestellt.
  2. Einmalig werden Investitionskosten in der Höhe von insgesamt 6.000,- Euro pauschal für die Erstausstattung (mobiler Arbeitsplatz, Telekommunikation und IT) bewilligt.

Sachdarstellung
In der Landeshauptstadt Düsseldorf leben ca. 150.000 Menschen über 60 Jahren. Offiziellen Studien zufolge sind ungefähr 7 % der Bevölkerung homosexuell. Dies entspricht in etwa 10.500 Lesben und Schwule über 60 Jahren. Hinzu kommen BTTI*, deren genaue Zahl nicht erfasst ist.

Dem Demographie-Wandel entsprechend nimmt die Anzahl weiter zu. Deshalb müssen die offene Senior*innenarbeit und die verschiedenen Pflegeangebote weiter auf diese Zielgruppen ausgerichtet werden. Ziel aller Maßnahmen muss sein, Vereinsamung infolge des Versteckens der sexuellen Orientierung bzw. Identität durch einen sensiblen und diskriminierungsfreien Umgang mit der Zielgruppe zu verhindern.

Folgende Maßnahmen sollen entwickelt und durchgeführt werden:

  • Stärkung und Vernetzung von älteren LSBTTI,
  • Ausbau bzw. Initiierung von Gruppenangeboten in den zentren plus
  • Erarbeitung einer Handreichung zur Öffnung der offenen Senior*innenarbeit für die Zielgruppe,
  • Aufklärung, Sensibilisierung und Fortbildung der Fachkräfte in der senior*innenbezogenen Arbeit,
  • Initiierung von Impuls- und Informationsveranstaltungen u. a. in der (teil)stationären Pflege mit dem Ziel, dass diese sich um eine Zertifizierung mit einem „Regenbogen-Qualitätssiegel“ bemühen.

Die Aufgaben sollen in einer Kooperation der drei Träger wahrgenommen werden, um so Synergien zu erzielen und ein konkurrierendes Angebot zu vermeiden.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Raub                                      Angela Hebeler

Norbert Czerwinski                            Manfred Neuenhaus