Bessere Einbindung des Fernbusverkehrs in das Düsseldorfer Verkehrsnetz

17. Feb 2016

Antrag angenommen

An
Ratsherrn Martin Volkenrath
Vorsitzender des Ordnungs- und Verkehrsausschusses

Sehr geehrter Herr Volkenrath,

im Namen der Ratsfraktionen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP bitten wir Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses am 17. Februar 2016 zu nehmen und abstimmen zu lassen:

Der OVA beauftragt die Verwaltung mit der Prüfung von Maßnahmen zur besseren Einbindung des Fernbusverkehrs in das Düsseldorfer Verkehrsnetz. Dabei soll auch eine mögliche Standortverlagerung des Fernbusbahnhofes unter Kundengesichtspunkten sowie verkehrs- sowie umweltpolitischen Aspekten geprüft werden. Eine leistungsfähige ÖPNV-Anbindung an den Hauptbahnhof ist hierbei Grundvoraussetzung.

Ebenfalls in die Überlegungen mit einbezogen werden soll eine mögliche Bewirtschaftung des Fernbusbahnhofes unter verkehrlichen, verkehrs-sicherheitsrelevanten, finanziellen und kundenfreundlichen Aspekten. Die Ergebnisse sind dem OVA zeitnah vorzustellen.

Sachdarstellung:

Seit Jahren häufen sich Beschwerden der Nutzer_Innen des Fernbusbahnhofs (FBB) über die teils chaotischen Verkehrsverhältnisse in seinem engeren Umfeld. Viel zu lange Standzeiten der Fernbusunternehmen an den Busbahnsteigen sprengen regelmäßig die Kapazitäten des FBB. Diese Probleme treten nicht nur zu saisonal bedingten Spitzenzeiten – wie z.B. Beginn und Ende der Schulferien – auf, sondern ganzjährig. Ladevorgänge finden zum Teil vollständig ungeschützt auf öffentlichen Verkehrsflächen statt, z.B. vor dem Gebäude des Stadtarchives/Schauspielhauses auf der Worringer Straße 140.

Anfahrt, Abfahrt und Wartezeiten der Busse führen außerdem sowohl vor Ort als auch in den zu- und abführenden Verkehrswegen zu erheblichen Lärm- und Abgasemissionen. In Anbetracht des anhaltenden Booms auf dem Fernbus-Markt kann man von einer weiteren Zunahme der ohnehin in den letzten Jahren stark angestiegenen Belastungen in den betroffenen Stadtteilen ausgehen.

Die derzeitige Situation ist offensichtlich mehr als unzureichend. Die Verwaltung soll daher prüfen, wie der Fernbusverkehr in ein schlüssiges Gesamtverkehrskonzept eingebunden werden kann und die Innenstadt und die angrenzenden Stadtteile entlastet werden können. Dabei soll auch eine mögliche Verlagerung des FBB an einen Standort mit guter ÖPNV-Anbindung an den Hauptbahnhof geprüft werden.

Es bedarf einer organisierten Bewirtschaftung des FBB. Dabei geht es v.a. um die Schaffung und Durchsetzung von Standzeitregelungen, die Schaffung von Ausweichkapazitäten. Großstädte mit vergleichbarer Fernbusinfrastruktur wie z.B. Dortmund, Hannover, München, Hamburg und Berlin haben bereits eine Bewirtschaftung ihrer Fernbusbahnhöfe eingeführt und berichten durchweg von positiven Erfahrungen.

Finanziell ist davon auszugehen, dass die Erträge aus der Bewirtschaftung nicht nur die laufenden Kosten decken, sondern zusätzlich zum Ausbau der derzeit ebenfalls unzureichenden Servicestruktur auf dem FBB selbst (z.B. Fahrtgastinformation, Öffnung eines Reisezentrums mit Warteraum und sanitären Anlagen) genutzt werden können. Eine Vergabe an private Dienstleister ist dabei durchaus denkbar.

Weitere Begründung erfolgt ggf. mündlich.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Herz          Norbert Czerwinski          Manfred Neuenhaus


Antrag angenommen