Solaranlagen auf Parkplätzen und Parkhäusern der Stadt und der städtischen Töchter

10. Mai 2023

An die Bezirksbürgermeisterin des Stadtbezirks 6
Frau Birgit Schentek

Anfrage:

Die Verwaltung wird gebeten, die folgenden Fragen zu beantworten:

  1. Welche Potenziale und Planungen bestehen zur Errichtung von aufgeständerten PV-Anlagen auf Parkplätzen in der Hand der Stadt oder städtischer Töchter im Gebiet des Bezirkes 6?
  2. Welche Potenziale und Planungen bestehen zur Errichtung von PV-Anlagen auf Parkhäusern der Stadt oder städtischer Töchter im Gebiet des Bezirkes 6?
  3. Was sind die Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze bei der Nutzung des in Frage 1 und 2 angesprochenen Solarpotenzials?

Begründung:

Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Hierfür ist ein ambitionierter Ausbau von Erzeugungsanlagen für erneuerbare Energien unerlässlich.
In unserer dicht bebauten Stadt fällt der Nutzung des Solarpotenzials auf Bestandsflächen eine wichtige Rolle zu. So lässt sich durch Aufständerung auf Parkplätzen bereits versiegelte Fläche sinnvoll doppelt nutzen.
Im Ratsbeschluss „Solaroffensive – Wir machen Düsseldorf zur Sonnenstadt“ vom 29. April 2021 wurde die Verwaltung unter Punkt 3.3 beauftragt, im Rahmen eines Beteiligungsprozesses „neue Ansätze und Projekte [zu] beraten […], beispielsweise die Überdachung von Parkplätzen […]“

Auf dem Gebiet unseres Bezirkes befinden sich mehrere Parkplätze und Parkhäuser, die von der Stadt direkt oder von städtischen Töchtern betrieben werden. Hierzu zählen der Parkplatz Münsterstraße 513 (Flurstücke 575 und 543, Rath), das Parkhaus der IDR am DOME, Theodorstraße 281 sowie mehrere Parkhäuser und Parkplätze, die durch den Flughafen betrieben werden.
Eine Nutzung dieses Solarpotenzials könnte einen großen Beitrag zur Energiewende leisten und Vorbild auch für den Ausbau von PV-Anlagen auf privaten Gewerbeflächen im Gebiet unseres Bezirkes sein.

Gez. Florian Ries       Antonia Frey        Ralf Molnar        Lukas Mielczarek

 

Update vom 10.05.2023:

Das Umweltamt (Amt 19) beantwortet die Fragen wie folgt:

Antworten zu Frage 1 und 2:

Bei der Umsetzung der Solaroffensive (RAT/316/2021) zur Belegung von städtischen Dachflächen mit Photovoltaik (PV)-Anlagen sind die Potenzialstudie und Wirtschaftlichkeitsanalyse abgeschlossen sowie die Analyse unterschiedlicher Betreibermodelle erfolgt. Erste Einzelprojekte der Stadt befinden sich in der Umsetzung.

In der Potenzialanalyse wurden Gebäude, die sowohl in direkter städtischer Hand liegen als auch Gebäude städtischer Töchter untersucht. Bei der Analyse wurden Parkplätze zur Aufständerung von PV-Anlagen nicht berücksichtigt.

Es besteht nach der Analyse ein gesamtstätisches theoretischen Potenzial auf städtischen Flächen von rund 62.165 Kilowattpeak (kWp). Das theoretische Potenzial berücksichtigt nicht die technischen Anforderungen wie Statik, Dacheindeckung, technische Anschlussmöglichkeiten, die vor den Installationen von Anlagen noch geklärt werden müssen. Dadurch wird sich das Potenzial für Solaranlagen erheblich reduzieren.

Das konkrete Potenzial der BV 6 ist aktuell noch in der Erarbeitung und wird nachgeliefert.

Folgende potentielle, theoretisch mögliche PV-Flächen von städtischen Töchtern wurden zudem im Stadtgebiet der BV 06 identifiziert, deren Umsetzbarkeit allerdings nicht geprüft ist:

In einem nächsten Schritt werden die technischen Anforderungen für die Umsetzung von Solarprojekten geprüft.

Antwort zur Frage 3:

Der Ausbau von PV-Anlagen wird aktuell durch eine sehr angespannte Lieferkette von Photovoltaik (PV)-Komponenten und eine weit überdurchschnittliche Handwerkerauslastung von Solarteuren geprägt. Derzeit beträgt die Dauer zwischen Beauftragung und Ausführung zur Installation einer Photovoltaikanlage ca. 6 Monate im Umfeld kleinerer PV-Anlagen (bis ca. 20 kWp), im Bereich von mittleren und größeren PV-Anlagen ist die Umsetzungsdauer noch länger.

Trotz der beschriebenen, schwierigen Marktsituation sind auf öffentlichen Gebäuden mehrere PV-Anlagen in Planung und/oder befinden sich in der Umsetzung.

Parallel dazu berät und fördert die Stadt Düsseldorf sowohl Bürger und Bürgerinnen als auch Unternehmen, PV-Projekte umzusetzen. Ein Leuchtturmprojekt wird dabei im Stadtgebiet der BV 6 eine PV-Anlage mit einer Leistung von knapp 300 kWp auf dem Gelände des Rochusclub Düsseldorfer Tennisclub e.V. sein.