Resolution gegen koloniale Klischees und rassistische Stereotypen

11. Mai 2022

An

Herrn Goce Peroski

Vorsitzender des Integrationsrates

Betrifft:

Antrag der CDU-Ratsfraktion, Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Grüne internationale offene Liste, Internationale Bürger Union

Resolution gegen koloniales Klischees und rassistische Stereotypen

Sehr geehrter Herr Peroski,

wir bitten Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Sitzung zu setzen und abstimmen zu lassen.

Antrag:

Der Integrationsrat bittet den Rat unter Hinweis auf seine Resolution gegen Fremdenfeindlichkeit (Vorlage 01/17/2015) und die nach wie vor anhaltenden Diskussionen zu kolonialen Klischees und rassistischen Stereotypen mit Bezug auf Menschen afrikanischer Herkunft und der UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft das Nachfolgende zu beschließen:

  1. Der Rat stellt sich auch aktuell gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Er lehnt unverändert jede Form von Hass und Hetze, Gewalt, Ausgrenzung, Diskriminierung, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und religiösem Extremismus ab. Er spricht sich in der aktuellen Wahlperiode weiterhin ausdrücklich für kulturelle Vielfalt, gleichberechtigte Teilhabe, Demokratie, Toleranz, Respekt, Willkommenskultur und ein harmonisches Miteinander aller Menschen in der Landeshauptstadt Düsseldorf, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe, Behinderung, Weltanschauung, sexueller Orientierung und Religionszugehörigkeit aus.
  2. Der Rat spricht sich in diesem Zusammenhang insbesondere gegen jegliche Verwendung von kolonialen Klischees oder rassistischen Stereotypen aus, und erkennt an, dass die Verwendung des N*Worts rassistisch ist.
  3. Der Rat begrüßt ausdrücklich die Ziele der UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft und fordert die Verwaltung auf, bei der Erreichung und Umsetzung der Ziele der UN-Dekade entschlossen mitzuwirken. In diesem Zusammenhang sollen insbesondere die Menschen, Vereine sowie sonstige Organisationen in der Landeshauptstadt Düsseldorf unterstützt werden, die sich besonders für die Förderung einer besseren Kenntnis und Achtung des vielfältigen Erbes, der Kultur und des Beitrags von Menschen afrikanischer Herkunft zur Entwicklung von Gesellschaften und der weiteren Ziele der UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft einsetzen.

Begründung:

Menschen afrikanischer Herkunft sind leider noch häufig Rassismus, Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt.
Dabei wird oftmals auf rassistische Stereotypen aus der Kolonialzeit zurückgegriffen. Diese Stereotypen umfassen Sexualrepression, wie Triebhaftigkeit und Naturhaftigkeit, Kulturlosigkeit, Viktimisierung, Infantilisierung sowie Entfremdung (Othering) und führen zu Ohnmachtserfahrungen und psychischen Folgen.

Im Jahr 2014 haben die Vereinten Nationen die Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft ausgerufen. Damit erkennt die internationale Gemeinschaft an, dass Menschen afrikanischer Herkunft eine eigenständige Gruppe darstellen, deren Menschenrechte gefördert und geschützt werden müssen. Insbesondere das Wohl von Menschen afrikanischer Herkunft, die außerhalb von Afrika leben, soll in dieser Dekade in den Vordergrund gestellt werden.

Ziele der Dekade sind

  • die Förderung der Achtung, des Schutzes und der Einhaltung aller Menschenrechte und Grundfreiheiten,
  • die Förderung einer besseren Kenntnis und Achtung des vielfältigen Erbes, der Kultur und des Beitrags von Menschen afrikanischer Herkunft zur Entwicklung von Gesellschaften und
  • der Schutz vor Rassismus und Diskriminierung.

Bis 2024 sollen alle Staaten sich diesen Zielen verschreiben.

Mit freundlichen Grüßen

Pavle Madzirov           Samy Charchira           Jaqueline Ngo-Oum           Iljo Skangalov